Zwischen uns – kein Raum für Vernunft

16.05.2025 | Magazin

Ich wüsste gern, wie Du jetzt atmest. Ob es ein leises Ziehen in Dir gibt, wenn Du an mich denkst. Ob Du es spürst, dieses gefährliche Knistern in der Luft, das nicht spricht, nicht schreit – aber alles sagt.

Wenn wir uns nahe sind, verliert sich das Maß. Ich höre nichts außer dem Klang Deiner Gegenwart. Ich denke nicht. Ich funktioniere nicht. Ich bin nur Haut, nur Blick, nur Puls.

Ich erinnere mich an den Moment, als unsere Körper sich zum ersten Mal beinahe berührten – nicht direkt, aber zu nah, um nicht verrückt zu werden. Ich erinnere mich an Deine Lippen, wie sie sich bewegten, Worte formten, aber keine Bedeutung hatten, weil alles, was zählte, zwischen den Silben lag.

Ich will Dich. Nicht irgendwann. Nicht in Gedanken. Sondern da, wo der Verstand längst ausgeknipst ist. Ich will mich in Deinen Rhythmus legen, mich verlieren in Deinem Gewicht, Deiner Hitze, Deinem Atem, der mein Gleichgewicht zerstört. Ich will Deine Hände auf mir spüren – nicht zaghaft, sondern wissend.

Und wenn Du mich nimmst, dann nicht vorsichtig. Sondern mit dem Wissen, dass zwischen uns nichts zurückgehalten werden muss. Kein Zweifel, kein Zögern. Nur das nackte, unverschämte Verlangen, das wie ein Strom durch uns fließt.

Wenn wir uns finden, dann nicht leise. Dann soll es beben. In uns. Um uns. Danach.

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