Meine Liebste,
ich habe nie gewusst, wie laut ein Herz schweigen kann, bis ich heute in der Stille deiner Abwesenheit saß. Alles, was uns verband, liegt jetzt wie Tau auf dem Morgen – zart, vergänglich, unwiderruflich schön.
Abschiede haben kein Vokabular, das ausreicht. Ich könnte schreiben: Ich liebe dich. Doch das sagt so wenig. Was ich wirklich meine, ist: Ich trage dein Lächeln in mir wie einen verborgenen Schatz, an den ich mich klammere, wenn die Welt zu laut oder zu leer wird.
Wir waren nie für die Ewigkeit gedacht – und doch habe ich bei dir zum ersten Mal verstanden, was Beständigkeit bedeutet. Nicht in der Zeit, die man miteinander verbringt, sondern in der Tiefe, mit der man einander berührt.
Ich erinnere mich an deine Hände, wie sie nach mir tasteten im Dunkeln, als wäre ich ein Versprechen. Du hast mir gezeigt, wie weich Nähe sein kann. Dass Vertrauen nicht laut, sondern still ist.
Jetzt gehst du. Und ich bleibe zurück mit allem, was unausgesprochen blieb. Ich werde dich nicht bitten zu bleiben, denn Liebe ist kein Zwang. Ich lasse dich gehen, gerade weil ich dich liebe.
Wenn du einmal innehältst – in irgendeiner fernen Stadt, bei Regen oder unter einem funkelnden Himmel – und sich ein Gedanke wie eine zarte Erinnerung in dich legt, dann wünsche ich mir, dass es meiner ist. Nicht schmerzlich, nicht fordernd, sondern warm, wie der letzte Sonnenstrahl eines späten Nachmittags.
Ich verabschiede mich nicht von dir. Ich verabschiede mich von dem „wir“, das wir waren – mit all seiner Schönheit, all seinen Unvollkommenheiten.
Sei frei. Sei mutig. Sei glücklich.
Und wenn du je das Gefühl hast, dass dir jemand leise durch die Gedanken streift: Ich bin es.