Mein Herz,
ich schreibe dir mit zittriger Hand, nicht weil ich unsicher bin, sondern weil das, was ich sagen will, so groß ist, dass es kaum durch meine Finger fließt.
Der Abschied steht zwischen uns wie ein stiller Gast, der viel zu früh kam und sich nun nicht mehr vertreiben lässt. Und doch – ich möchte nicht in Bitterkeit verweilen. Was wir hatten, war echt. Und vielleicht liegt darin schon alles, was zählt.
Ich erinnere mich an deine Stimme, wie sie morgens meine Zweifel leiser machte. An dein Schweigen, das oft mehr sagte als hundert kluge Sätze. Wir haben einander nicht besessen – wir haben einander erkannt. Vielleicht war das unsere größte Nähe.
Die Zeit mit dir war wie das Lesen eines kostbaren Buches. Ich blätterte jede Seite vorsichtig, atmete zwischen den Zeilen, fürchtete das letzte Kapitel. Und nun ist es da. Und es tut weh. Ja. Aber es ist auch schön – denn es gehört zu einer Geschichte, die ich um keinen Preis missen möchte.
Ich werde dich nicht festhalten. Ich werde dich nicht idealisieren. Du warst nicht vollkommen – und gerade deshalb warst du für mich vollkommen richtig.
Vielleicht begegnen wir uns eines Tages wieder – als andere Menschen, an einem anderen Ufer. Vielleicht auch nicht. Doch du wirst weiter in mir gehen – nicht als Schmerz, sondern als leiser Trost, dass ich fähig war, so zu lieben.
Nimm mich mit – nicht als Last, sondern als leises Lied, das du hin und wieder summst, wenn du dich erinnerst, wer du in meiner Nähe warst.