Mein Geliebter,
dieser Brief fällt mir schwer wie nasser Samt auf der Brust. Ich habe so oft versucht, Worte zu finden, die der Wahrheit unseres Abschieds gerecht werden könnten – und doch erscheinen sie mir nun wie blasse Schatten dessen, was ich fühle.
Du gehst. Und ich bleibe. Nein – wir gehen beide, auf unterschiedliche Weise, in verschiedene Richtungen. Ich nehme deinen Duft mit, dein Lachen, deine Nachdenklichkeit in stillen Momenten. Deine Nähe war wie eine Melodie, die mich durch die Tage getragen hat.
Es ist seltsam – ich wusste, dass unsere Zeit begrenzt ist, und doch lebte ich mit dir, als wäre sie unendlich. Vielleicht war es genau das, was unsere Liebe so tief gemacht hat: das Wissen um ihre Endlichkeit.
Ich trage dich in mir, nicht wie eine Erinnerung, sondern wie eine Bewegung, die weiterwirkt. Du bist zu einem Teil meines inneren Flüsterns geworden – der Stimme, die mich in dunklen Nächten beruhigt, die mich mahnt, nicht aufzugeben.
Wenn du gehst, verliere ich nicht dich – sondern das, was wir hätten werden können. Doch vielleicht ist genau das die kostbarste Form von Liebe: eine, die nicht besitzen will, sondern bestehen darf.
Leb wohl, nicht als Schluss, sondern als Übergang. Du warst – und wirst in mir weiter sein.