Wenn ich die Sprache eines Liedes wählen dürfte, ich wäre gern das, was Du im Innersten mitsingst, ohne zu merken, dass Du es längst kennst.
Ich weiß, das klingt übermütig. Vielleicht auch seltsam, da ich nicht weiß, ob Du mich je so betrachtet hast, wie ich Dich in Gedanken immer wieder zeichne – nicht idealisiert, nicht entrückt, sondern mit all dem, was Dich unverwechselbar macht: Deine Ungeduld, die nie unsanft ist. Dein Lachen, das zu selten kommt, aber nie gestellt wirkt. Deine Augen, die oft weit weg blicken und doch mehr sehen als die meisten.
Ich schreibe Dir nicht, weil ich es muss. Ich schreibe, weil meine Gedanken sonst überlaufen. Weil Du längst ein Teil meiner inneren Welt geworden bist, ohne je darum gebeten zu haben. Und es ist keine Schwärmerei. Schwärmerei ist flüchtig. Du aber bleibst.
Vielleicht denkst Du jetzt, das ist zu viel. Vielleicht hast Du recht. Und doch frage ich mich: Wäre es wirklich zu viel, wenn das, was ich empfinde, Raum bekäme? Wenn wir, nur für einen Moment, das Spiel beenden, in dem man so tut, als ginge es um nichts?
Ich will Dich nicht besitzen, nicht umklammern, nicht fordern. Ich will Dich begleiten, bestaunen, vielleicht auch herausfordern – aber niemals verletzen. Ich will jemand sein, bei dem Du nicht erklären musst, warum Du manchmal schweigst. Ich will Dein Lied nicht verändern, nur eine Stimme darin sein, die Du nicht überhörst.
Wenn Du es wagst, schreib mir nicht zurück – sprich mit mir. So, wie nur Du es kannst.