Mein Herz,
heute ist der Tag, an dem wir einander versprechen, was wir längst fühlen. Und doch fühlt es sich neu an, größer, ernster – aber auch irgendwie leicht, als würde etwas endlich an seinen Platz fallen.
Ich erinnere mich an unser erstes Gespräch. Wie du mich nicht beeindruckt hast mit Worten – sondern mit dem, was du nicht gesagt hast. Mit der Art, wie du geschaut hast. Wie du zugehört hast.
Heute trage ich ein Kleid, du einen Anzug, und wir wirken auf andere vielleicht wie zwei Figuren in einer Kulisse. Doch ich sehe dich. Wirklich. Ich sehe dein Morgenmüdes, dein Eigensinniges, deine inneren Kämpfe. Und ich liebe dich nicht dafür, dass du perfekt bist – sondern weil du es nicht bist.
Ich heirate dich, weil du mir Raum gibst, ohne mich loszulassen. Weil du mit mir schweigen kannst, ohne dass es leer wird.
Ich verspreche dir heute nicht ewiges Glück – aber ich verspreche, mich nicht vor dem Unglück zu verstecken. Ich verspreche, zu wachsen – mit dir, nicht gegen dich.
Ich verspreche, dich nicht zu brauchen – sondern dich zu wählen. Jeden Tag neu.
Denn du bist nicht mein Besitz. Du bist meine Entscheidung.
Und ja – ich liebe dich. Heute. Und morgen. Und jedes Jetzt, das wir gemeinsam bauen.