Es gibt einen Moment, kurz bevor sich zwei Hände berühren, in dem sich die Welt zu neigen scheint. Einen Hauch von Zeit, fast zu klein, um ihn zu messen – aber groß genug, um darin ein ganzes Verlangen unterzubringen. Genau dort befinde ich mich, seit ich Dir begegnet bin.
Ich schreibe nicht, weil ich mutig bin. Ich schreibe, weil Schweigen schwerer wiegt als jedes Risiko. Denn was ich empfinde, ist keine bloße Neugier. Es ist kein Spiel, kein Impuls, der verfliegt. Es ist das klare Wissen, dass Du etwas in mir berührst, das lange geruht hat – nicht tot, nur wartend.
Ich frage mich oft, ob Du ahnst, was in Deinem Schatten wächst. Ob Du spürst, wie anders meine Stimme wird, wenn sie Deinen Namen nur denkt. Ob Du bemerkst, dass ich um Worte ringe, wo sonst Leichtigkeit war. Und wenn Du es nicht weißt – darf ich es Dir sagen, in dieser Sprache, die zwischen Zeile und Herz verläuft?
Ich wünsche mir, Dich kennenzulernen. Nicht flüchtig. Nicht beiläufig. Sondern mit Zeit, mit Blicken, mit allem, was sich nicht sofort erschließt. Ich wünsche mir, dass Du mich siehst – nicht als Möglichkeit, sondern als jemand, der Dich sehen will, ohne Masken, ohne Absichten, nur mit echtem Interesse.
Wenn ich an Dich denke, denke ich nicht an Besitz. Ich denke an Nähe. An die Stille, die entsteht, wenn zwei Menschen sich nicht beeilen müssen. Ich denke an Wärme. An das Wissen, dass da jemand ist, der wirklich hinschaut.
Wenn es auch in Dir ein Echo gibt – dann sag nichts. Sei einfach da. Und ich werde es wissen.