Nichts wünsche ich mir mehr

20.02.2016 | Liebesbrief zur Entschuldigung

Nichts wünsche ich mir mehr, als dich zu fragen, wie du gestern geschlafen hast. Ich weiß, ich darf dich nicht anrufen; wir haben uns in den letzten Nächten oft gestritten. Seitdem gehen mir die Worte nicht mehr aus dem Kopf, die du als letztes zu mir sagtest. Und doch: Ich kann nicht genug von dir bekommen. Ich bin heute nicht zur Arbeit gegangen. Seitdem ist mir, als schaue ich durch einen leichten Nebelschimmer. Mein Blick endet an der Wand. Ich sehe auf meine Hände, aber sie erfüllen nicht ihren Zweck. Es fehlt eine Zweite, die sie hält. Sandra, ich kann nicht rückgängig machen, was ich getan habe. Die Zeit hat ihr Urteil darüber geworfen, wir werden sie nicht zurückdrehen können. Es war nur ein Wort, nur eine Sekunde. Und was haben wir jetzt daraus gewonnen?

Du fehlst. Das späte Aufstehen am Wochenende. Das Zeitungsrascheln aus der Küche. Wenn du die Bohnen in der Mühle klein hexelst, weil du dich weigerst, elektronische Geräte zu benutzen. Wenn du mir die Milch reichst und nicht überlegen musst, ob ich sie überhaupt will – nur du weißt, dass ich 3 Esslöffel für meinen Tee abmesse. Ich habe noch nie jemanden getroffen, der mich so gut kennt, wie du mich. Der weiß, was in mir vorgeht, auch wenn er mir nicht in den Kopf schauen kann. Ich will dich nicht aufgeben. Befreie mich aus dem Nebel, der meine Sicht umgarnt. Es ist noch nicht zu spät. Wir können uns wieder in die Sonne kämpfen.

 

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