Mein Liebster,
ich weiß, dieser Brief kommt spät. Vielleicht zu spät. Aber manche Worte brauchen Zeit, um den Weg vom Herzen zu finden – vor allem dann, wenn Scham zwischen den Zeilen steht.
Ich habe dich verletzt. Nicht aus Gleichgültigkeit. Nicht, weil du mir nichts bedeutest – sondern aus einer Mischung aus Angst, Unsicherheit und Stolz. Ein unseliger Cocktail, den ich nie mehr kosten will.
Du warst immer der Fels, an dem ich mich halten konnte. Und ich? Ich war der Sturm, der manchmal nicht wusste, wann er innehalten muss. Ich sehe das jetzt. Und es tut weh, weil ich erkenne, wie sehr du darunter gelitten hast.
Ich bitte dich nicht um sofortige Vergebung. Ich weiß, Vertrauen wächst nicht über Nacht nach. Aber ich bitte dich um die Chance, dich wieder spüren zu dürfen – nicht als selbstverständlich, sondern als das Wunder, das du bist.
Du bist mehr als ein Kapitel in meinem Leben. Du bist das, was mich verändert hat, ohne mich zu verbiegen. Und genau deshalb will ich dir nicht wehtun. Nie wieder.
Es tut mir leid – von ganzem Herzen. Nicht, weil ich ohne dich nicht leben kann, sondern weil ich gelernt habe, mit dir wahrhaftiger zu leben.
Wenn in dir noch ein Platz für uns ist – auch nur ein leiser, vorsichtiger – dann lass mich ihn finden. Ich werde ihn mit allem füllen, was ich damals nicht zu geben wusste.